schweizerische Musik.

schweizerische Musik.
schweizerische Musik.
 
Die nach Regionen sehr unterschiedliche schweizerische Volksmusik, die mit der der umliegenden Länder verbunden ist, hat in der Alpenmusik (Jodler, Kuhreigen) ihre eigentümlichste Ausprägung gefunden.
 
Zentren für die Pflege des gregorianischen Gesangs sowie für die Geschichte von Tropus und Sequenz waren im Mittelalter die Benediktinerklöster von Sankt Gallen (Notker Balbulus, Ekkehart I., Tutilo) und Engelberg. Bedeutsam ist auch die Überlieferung des Minnesangs (u. a. Aufzeichnung der Manessischen Handschrift in Zürich). Die Reformation drängte die kirchliche und öffentliche Musikpraxis zurück, sodass bedeutendere Musiker in ausländischen Diensten tätig wurden. Der wichtigste von ihnen war L. Senfl. Ein hervorragender Musiktheoretiker dieser Zeit war H. Glareanus. Erwähnung verdienen H. Kotter und Hans Buchner (* 1483, ✝ 1538), Schüler von P. Hofhaimer. Seit etwa 1600 entstanden in den Städten (z. B. Zürich, Winterthur) Musikgesellschaften, die, vom Psalmengesang ausgehend, in ihrem Repertoire zunehmend die Verbindung mit der übrigen Musikwelt wieder aufnahmen. Hervortretende Komponisten des 18. Jahrhunderts waren Johann Caspar Bachofen (* 1695, ✝ 1755), Franz Joseph Leonti Meyer von Schauensee (* 1720, ✝ 1789; erste schweizerische Opern, u. a. »Die Engelberger Talhochzeit«, 1781) und Johann Heinrich Egli (* 1742, ✝ 1810). Ausgehend von J. H. Pestalozzi schuf Anfang des 19. Jahrhunderts H. G. Nägeli die weit über die Grenzen der Schweiz hinaus wirkenden Grundlagen einer musikalischen Volkserziehung. Wichtige Komponisten dieser Zeit waren Xaver Schnyder von Wartensee (* 1786, ✝ 1868) und F. T. Fröhlich. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts traten in Zürich F. Hegar und Carl Attenhofer (* 1837, ✝ 1914), in Basel H. Huber und Hermann Suter (* 1870, ✝ 1926) hervor. Der Übergang von der Spätromantik zur Moderne ist mit den Namen Fritz Brun (* 1878, ✝ 1959), O. Schoeck, A. Honegger, Albert Moeschinger (* 1897, ✝ 1985), Paul Müller-Zürich (* 1898, ✝ 1993), W. Burkhard, R. Oboussier, C. Beck, A. Brunner, H. Sutermeister und P. Burkhard verbunden. Eine eigene Stellung nimmt der Genfer F. Martin ein. Vertreter der jüngeren Generation sind u. a.: A. Schibler, J. Wildberger, K. Huber, R. Kelterborn, Jacques Guyonnet (* 1933), Jürg Wyttenbach (* 1935), Hans Ulrich Lehmann (* 1937), Thomas Kessler (* 1937), Urs Peter Schneider (* 1939), Hans Wüthrich-Mathez (* 1937), H. Holliger, Gérard Zinsstag (* 1941), Roland Moser (* 1943), André Richard (* 1944), C. A. Delz, Ulrich Gasser (* 1950), B. Furrer und Michael Jarrell (* 1958).
 
 
A.-E. Cherbuliez: Die Schweiz in der dt. Musikgesch. (Frauenfeld 1932);
 W. Schuh: S. M. der Gegenwart (Zürich 1948);
 E. Refardt: Musik in der Schweiz (Bern 1952);
 
Schweizer Musik-Hb., hg. v. Suisa-Stiftung für Musik (Neuenburg 1979 ff.);
 M. Seidl u. H. Steinbeck: Schweizer Komponisten unserer Zeit (Neuausg. Winterthur 1983);
 
Vom Alphornruf zum Synthesizerklang. Schweizer Musik aus 150 Jahren, bearb. v. W. Labhart u. a., Ausst.-Kat. Rathaus Luzern (Luzern 1991).

Universal-Lexikon. 2012.

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